CDU Stadtverband St. Goar
Mit aller Kraft für St. Goar
Während der Wasserstand des Rheins in den ersten Tagen des neuen Jahres stark anstieg und der Pegelstand in Kaub auf über 7 m prognostiziert wurde, rechnete man in der St. Goarer Innenstadt mit dem Schlimmsten, denn bisher hatte der Quickdamm das Wasser nur bis zu einer Kauber Pegelhöhe von 6,40 m halten können. Der Quickdamm war als eine erste Maßnahme des im Jahr 1999 gewählten Stadtbürgermeisters Walter Mallmann – als Pilotprojekt gefördert, da die Stadtkasse damals leer war – angeschafft worden. Seit dieser Zeit wurde er eingesetzt und ersparte das Füllen, Schleppen und Leeren von einigen Tausend Sandsäcken. In der Folge tat er seinen Dienst und bis zu einem Pegelstand von 6,40 m Kauber Pegel blieb die Innenstadt bei Hochwasser trocken. Vorsorglich hatte Bauhofleiter Jürgen Goedert in den vergangenen Monaten mit seinem Team einige Dutzend Betonpoller gegossen, die jetzt den Quickdamm bei höherem Wasserstand vor einem Auftrieb sichern sollten. Eine erste Bewährungsprobe stand bevor. Als dann ein erheblich höheres Hochwasser gemeldet wurde, wurden wieder die ersten kritischen Stimmen laut, die monierten, dass beim Neubau der B 9 in der Ortsdurchfahrt die Straße noch höher gelegt werden sollte. Offenbar ist vergessen worden, dass vor dem Baubeginn durch den Träger der B 9 - wie der Name schon sagt, eine Bundesstraße – auch der Hochwasserschutz in die Planung einbezogen wurde. Eine Überprüfung, ob ein kompletter Hochwasserschutz für die B 9 im Rahmen dieser Maßnahme möglich wäre, ergab ein negatives Ergebnis. Allerdings wurde die Straße im Bereich des kleinen Löwenplatzes um 30 cm erhöht. Außerdem erhielt die neue Kanalisierung ein Trennsystem und das Oberflächenwasser dringt nicht mehr in die Kläranlage ein. Daher werden die Kläranlagenpumpen, die bereits bei einem Pegelstand Kaub von ca. 5,60 m angestellt werden, erheblich weniger belastet. Auf Druck von Stadtbürgermeister Walter Mallmann und des Stadtrates wurde die frühere wasserdurchlässige lockere Uferböschung zur Rheinstraße durch eine Stützwand gesichert. Diese Maßnahmen haben insgesamt dafür gesorgt, dass die Innenstadt trotz eines Kauber Pegelstandes von 6,80 Meter trocken blieb. Aus eigenem Erleben als aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr kann ich bestätigen: „Das Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen, wie Feuerwehr, Abwasserwerke, Straßenmeisterei, VG-Verwaltung, Bauamt und Bauhof, hat reibungslos funktioniert. Ohne Hektik und mit viel Routine wurde die positiv veränderte Situation be- und verarbeitet. Wie sagte Bauhofleiter Jürgen Goedert: „Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser. Mit den Erkenntnissen aus dem Hochwasser 2018 mit seinen vielen Neuerungen werden in Kürze die Einsatzpläne aktualisiert.“
Thomas Rolinger